In den folgenden Beiträgen möchte ich Römer 14 auslegen und meine Gedanken zu der aktuellen Situation in den (Russlanddeutschen) Gemeinden beschreiben.
Ich finde es gibt keinen passenderen Abschnitt als der aus Römer 14 dazu. Deswegen will ich das mit der Historischen Tatsachen der Juden beleuchten und auf heute beziehen. Ich hoffe es wird deutlich werden, wie brisant das Thema für einen jüdischen Christen im 1. Jahrhundert war.
Dies wird mehr ein Kommentar zu Römer 14 werden, wo ich es auf die Gewissensfreiheit beziehe und daher nicht alle Einzelheiten des Textes erklären kann.
Da das Thema bis ins Kapitel 15 geht, werde ich es in mehreren Beiträgen ausführen. Ich hoffe es wird dir nicht zu viel Text sein, denn ich habe versucht es einfach und verfassen – so wie ich mit dir reden würde.
Zuerst möchte ich den Relevanten Text hier aufführen (Nach Schlachter 2000):
1 Nehmt den Schwachen im Glauben an, ohne über Gewissensfragen zu streiten.
2 Einer glaubt, alles essen zu dürfen; wer aber schwach ist, der isst Gemüse.
3 Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst; denn Gott hat ihn angenommen.
4 Wer bist du, dass du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden; denn Gott vermag ihn aufrecht zu halten.
5 Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!
6 Wer auf den Tag achtet, der achtet darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag achtet, der achtet nicht darauf für den Herrn. Wer isst, der isst für den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der enthält sich der Speise für den Herrn und dankt Gott auch.
7 Denn keiner von uns lebt sich selbst und keiner stirbt sich selbst.
8 Denn leben wir, so leben wir dem Herrn, und sterben wir, so sterben wir dem Herrn; ob wir nun leben oder sterben, wir gehören dem Herrn.
9 Denn dazu ist Christus auch gestorben und auferstanden und wieder lebendig geworden, dass er sowohl über Tote als auch über Lebende Herr sei.
10 Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden ja alle vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen;
11 denn es steht geschrieben: »So wahr ich lebe, spricht der Herr: Mir soll sich jedes Knie beugen, und jede Zunge wird Gott bekennen«.
12 So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.
13 Darum lasst uns nicht mehr einander richten, sondern das richtet vielmehr, dass dem Bruder weder ein Anstoß noch ein Ärgernis in den Weg gestellt wird!
14 Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, dass nichts an und für sich unrein ist; sondern es ist nur für den unrein, der etwas für unrein hält.
15 Wenn aber dein Bruder um einer Speise willen betrübt wird, so wandelst du nicht mehr gemäß der Liebe. Verdirb mit deiner Speise nicht denjenigen, für den Christus gestorben ist!
16 So soll nun euer Bestes nicht verlästert werden.
17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist;
18 wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und auch von den Menschen geschätzt.
19 So lasst uns nun nach dem streben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Erbauung dient.
20 Zerstöre nicht wegen einer Speise das Werk Gottes! Es ist zwar alles rein, aber es ist demjenigen schädlich, der es mit Anstoß isst.
21 Es ist gut, wenn du kein Fleisch isst und keinen Wein trinkst, noch sonst etwas tust, woran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte.
22 Du hast Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott! Glückselig, wer sich selbst nicht verurteilt in dem, was er gutheißt!
23 Wer aber zweifelt, der ist verurteilt, wenn er doch isst, weil es nicht aus Glauben geschieht. Alles aber, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde.
1 Wir aber, die Starken, haben die Pflicht, die Gebrechen der Schwachen zu tragen und nicht Gefallen an uns selbst zu haben.
2 Denn jeder von uns soll seinem Nächsten gefallen zum Guten, zur Erbauung.
3 Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht: »Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen«.
4 Denn alles, was zuvor geschrieben worden ist, wurde zu unserer Belehrung zuvor geschrieben, damit wir durch das Ausharren und den Trost der Schriften Hoffnung fassen.
5 Der Gott des Ausharrens und des Trostes aber gebe euch, untereinander eines Sinnes zu sein, Christus Jesus gemäß,
6 damit ihr einmütig, mit einem Mund den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus lobt.
7 Darum nehmt einander an, gleichwie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes!
In den nächsten Beiträgen werde ich auf die einzelnen Verse und Abschnitte eingehen.
Der nächste Beitrag ist wird den Verse 1 behandeln. Da es wirklich viel Informationen gibt, werde ich den größten Beitrag über Vers 2 haben. Denn die ersten 4-5 Verse haben die größte Informationsfülle für unsere Gemeinden heute.
Beitrag zu Vers 1: #9.1 Römer 14 und die Gewissensfrage – Vers 1
Beitrag zu Vers 2: #9.2 Römer 14 und die Gewissensfrage – Vers 2 und Schweinefleisch
Beitrag zu Vers 3&4 : #9.3 Römer 14 und die Gewissensfrage – Verse 3 & 4: Verachten und Richten
Beitrag zu Verse 5-13: #9.4 Römer 14 und die Gewissensfrage – Verse 5-13: Sei kein Anstoß
Liebe Grüße
Simon