Zum Inhalt springen

#BHT2 Schmuck auf dem Prüfstand

Dies ist ein Artikel, der von Nathan Mayo veröffentlich wurde.
Du kannst ihn als Original hier finden: https://bereanholiness.com/jewelry-on-trial/

Die Regeln des Gerichtshofes

Erlaube mir, mit einem Rechtsgrundsatz zu beginnen, der als „Beweislast“ bekannt ist. Wenn ein Polizist dir einen Strafzettel in Höhe von 500 Dollar ausstellt, weil du auf einem öffentlichen Bürgersteig gelaufen sind, wirst du sicherlich vor Gericht gehen und den Strafzettel anfechten. Stell dir deine Überraschung vor, wenn der Richter deinen Fall anhört und dann sagt: „Also gut, was haben Sie für Beweise dafür, dass Sie auf einem Gehweg gehen dürfen – nennen Sie das Gesetz, das Ihnen das Recht gibt.“ Du weißt intuitiv, dass es ja eine Aufgabe des Polizisten ist, dir zu sagen, warum du nicht auf einem öffentlichen Gehweg gehen dürftest. Es ist nicht deine Last, deine Freiheit zu beweisen, sondern seine, deine Einschränkung zu beweisen. Mit der Bibelauslegung verhält es sich nicht anders. Wer die Behauptung aufstellt, „Christen dürfen kein Deodorant tragen“, muss dies anhand der Heiligen Schrift beweisen. Wenn er es nicht beweisen kann, dann können wir Deodorant tragen (vorausgesetzt, wir tun es mit einem Herzen, das Gott gefällt).

In diesem Fall sagen einige Christen: „Man sollte keinen Schmuck tragen.“ Hören wir uns also ihre Argumente an, in ihren eigenen Worten. Dieser Artikel stammt aus dem „The Holiness Handbook„. Ich werde deren Worte in roter Schrift und ohne Änderungen wiedergeben und meine Antworten in schwarzer Schrift. Ich werde mich bemühen, das, was sie zu sagen haben, in angemessener Weise zu verstehen und darauf zu antworten, ohne sie aus dem Zusammenhang zu reißen oder ihre Argumente falsch darzustellen. Nachdem ich die Gegenargumente geprüft habe, werde ich auch eine unabhängige Argumentation erstellen, dass die Bibel viel Positives über Schmuck zu sagen hat.

Der Fall „gegen Schmuck“, untersucht

Wie bei der Verwendung von Kosmetika besteht auch beim Tragen von Schmuck das Problem darin, dass er Stolz und Rebellion gegen Gott und seine Schöpfung darstellt.

Dieser erste Satz ist ihre Hauptbehauptung, aber zu diesem Zeitpunkt ist es nur eine Behauptung. Mal sehen, wie sie sie verteidigen.

Pro 8:13 Die Furcht vor dem Herrn bedeutet, das Böse zu hassen. Ich hasse Stolz und Überheblichkeit, böses Verhalten und einen ungehobelten Mund.

 Mar 7:22 Diebstahl, Habgier, Bosheit, Betrug, Lüsternheit, ein böser Blick, Lästerung, Hochmut, Dummheit:  Mar 7:23 All diese bösen Dinge kommen von innen und verunreinigen den Menschen.

Stolz zeigt auch, dass man die Welt mehr liebt als Gott.

Ja, wir sind uns einig, dass Stolz Sünde ist, und er kann viele Formen annehmen. Stolz kann die Form annehmen, dass man besessen davon ist, wie gut man aussieht, und Stolz kann die Form annehmen, dass man nicht bereit ist, die Ideen von Geschwistern zu hören, weil man seine eigenen Ideen für so besser hält, dass niemand jemals ein besseres Argument haben könnte.

 1Joh 2:15 Ihr sollt die Welt nicht lieben, auch nicht die Dinge, die in der Welt sind. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.  1Joh 2:16 Denn alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches, die Begierde der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.  1Joh 2:17 Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt für immer.

Amen! Wir sollten die Welt nicht lieben, und wir sollten auch keine Lust haben, sexuelle Unzucht zu begehen oder irgendeine andere Form des Bösen zu tun. Bisher wurde nicht gesagt, dass die Bibel lehrt, dass Schmuck eine Form von Stolz oder Lust ist. Es gibt viele Dinge, die Ungläubige tun und Christen genauso das Recht haben es zu tun. Wir essen Steak, wir tragen Tennisschuhe, wir streichen unsere Häuser. Keines dieser Dinge ist von Natur aus hochmütig oder lüstern, auch wenn Ungläubige es ebenfalls tun.

Offensichtlich ist es für die moderne Kirche ein Leichtes, sich für das Tragen von Schmuck und Make-up zu rechtfertigen, da ihr Gebrauch keine Überzeugung für das Tragen dieser Dinge erkennen lässt. In Sprüche 21 wird erklärt, dass „jeder Weg eines Menschen richtig ist in seinen eigenen Augen, aber der Herr prüft (wägt oder richtet) die Herzen“. Sie können es jetzt in Ihrem Kopf als richtig rechtfertigen, aber können Sie das auch vor dem Thron Gottes?

An diesem Punkt „stellen sie die Frage“. Sie gehen davon aus, dass ihr Glaube wahr ist, und fragen dann, wie die Menschen sich vor Gott rechtfertigen können. Es ist, als würde ein Abtreibungsbefürworter sagen: „Wie können Sie nachts schlafen, wenn Sie wissen, dass Sie versuchen, Frauen das Recht auf medizinische Versorgung vorzuenthalten?“ Nun, ich glaube nicht, dass Abtreibung eine gültige medizinische Versorgung ist, also kann ich gut schlafen. Ich glaube auch nicht, dass mein 50-Dollar-Titan-Ehering eine größere Sünde ist als die 500-Dollar-Militäruniform, in der ich geheiratet habe. Die Bibel, die Gott mir gegeben hat, gibt mir keinen Grund, etwas anderes zu glauben. Und schließlich habe ich nicht vor, mich vor dem Thron Gottes zu rechtfertigen. Ich würde in der Waage gewogen und für unzulänglich befunden werden. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich von Gottes Majestät nicht völlig überwältigt bin, habe ich aktuell vor, auf Jesus zu zeigen und zu sagen: „Ich gehöre zu ihm.“

Manche Menschen nutzen den Bund der Ehe sogar als Rechtfertigung für das Tragen von Eheringen. Brauchen Sie wirklich einen Ring, um anderen mitzuteilen, dass Sie glücklich verheiratet sind und nicht auf der Suche nach einem neuen Partner? Wenn das alles ist, was zwischen Ihnen und dem Ehebruch steht, kann dieser Ring sehr leicht abfallen, wenn Sie ihn versuchen zu rechtfertigen.

Beachte, dass wir immer noch kein Argument haben, das Schmuck mit Stolz oder einer anderen Sünde in Verbindung gebracht wird, es wird immer noch angenommen, dass die beiden miteinander verbunden sind. Nein, ein Ehering schützt nicht vor Sünde, aber er hält viele Menschen von romantischen Annäherungsversuchen ab (sowohl als Erinnerung für den Träger als auch als Signal für andere). Das macht einen Ehering nicht zu einem unüberwindbaren Hindernis für die Sünde, sondern zu einer Leitplanke. Die Entscheidung, nicht im selben Haus wie die Freundin zu schlafen, bedeutet nicht, dass man nie in Sünde fallen kann, aber es ist eine gute Leitplanke. Sie scheinen gegen alle Leitplanken zu argumentieren, denn „wenn du sündigen willst, wirst du einen Weg finden – warum also Vorsichtsmaßnahmen treffen?“ Außerdem habe ich meiner Frau einen Ehering gekauft, nicht in erster Linie, um sie von der Sünde fernzuhalten, sondern um ihr meine Liebe auf eine greifbare Weise zu zeigen, die sie jedes Mal sehen kann, wenn sie ihre Hand sieht. Ich trage meinen Ehering nicht in erster Linie, um mich von der Sünde fernzuhalten, sondern einfach, weil ich dankbar für meine Frau bin. Ich bin glücklich, dass ich ihr gehöre und sie mir. Ich bin glücklich, wenn ich allen zeigen kann, dass ich von ihr sehr angetan bin.

 Pro 21:2 Jeder Mensch hat in seinen Augen Recht, / doch der Herr durchschaut die Herzen. Pro 21:3 Recht und Gerechtigkeit zu üben, ist dem Herrn lieber als ein Opfer zu bringen. Pro 21:4 Ein hochmütiger Blick, ein stolzes Herz und der Ackerbau eines Frevlers sind Sünde.

Ich stimme zu, dass Stolz falsch ist und dass Menschen oft auch falsch sind. Sie haben immer noch keinen Zusammenhang zwischen Schmuck und Stolz hergestellt.

1 Petrus 3:3 Deren Schmuck soll nicht der äußere Schmuck sein, wie das Flechten der Haare, das Tragen von Gold oder das Anlegen von Kleidern;

 1Timotheus 2:9 Auch die Frauen sollen sich in bescheidener Kleidung schmücken, in Schamhaftigkeit und Nüchternheit, nicht mit geflochtenem Haar, Gold, Perlen oder kostbarem Schmuck.  2:10 sondern (wie es sich für Frauen gehört, die sich zur Frömmigkeit bekennen) mit guten Werken.

Dies ist der erste Versuch, den sie unternommen haben, um Schmuck mit Stolz zu verbinden. Da dies nun ihre einzigen neutestamentlichen Verse sind, wollen wir sie im Detail betrachten. Die erste Passage verdient es, etwas ausführlicher behandelt zu werden:

3 Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder Kleidung, 4 sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.
5 Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, 6 wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn »Herr« nannte. Deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr Gutes tut und euch keinerlei Furcht einjagen laßt.
-1 Petrus 3:3-6

In diesem Abschnitt geht es also darum, dass Frauen ungläubige Ehemänner durch ihren Respekt und ihren Charakter für den Herrn gewinnen. Petrus sagt (umschreibend): „Ihr werdet eure Männer nicht für Gott gewinnen, indem ihr großartig ausseht, sondern durch Demut und Respekt.“ Petrus spricht hier nicht über die Trennung von der Welt, sondern darüber, wie eine Frau ihren Mann gewinnen kann. Er sagt, dass man sich nicht auf das Äußere konzentrieren soll, sondern auf das Innere.
Aber sagt er auch, dass es falsch ist, Gold zu tragen oder sich einen Zopf zu flechten? Er gibt uns einen wichtigen Hinweis, wenn er diese Dinge mit dem „Anziehen von Kleidung“ in einen Topf wirft. Sagt er, dass es falsch ist, Kleidung anzuziehen? Unwahrscheinlich.
Es ist wahrscheinlicher, dass er sagt: „Konzentriert euch nicht auf eure Kleidung, konzentriert euch auf euer Herz.“ Wenn du diesen Vers als Argument gegen das Tragen von Schmuck verwendest, musst du zustimmen, dass er auch als Argument gegen das Tragen von Kleidung gilt.

Hier ist noch ein weiterer Punkt. Er verweist auf die heiligen Frauen der Vergangenheit und insbesondere auf Sarah als Beispiel für eine respektvolle Ehefrau. Nun gut. Schauen wir also, ob eine der heiligen Frauen von früher Gold trug, zusätzlich zu ihrer Kleidung und ihrem respektvollen Geist. Wenn er Sarah für eine heilige Frau hält, meinst du dann nicht, dass ihre sanftmütige Schwiegertochter Rebekka auch dafür in Frage käme? Hier sind einige Auszüge aus Genesis 24, wo Abraham seinen treuen Diener schickte, um Rebekka zu finden.

Und der Mann war erstaunt über sie, schwieg aber still, bis er erkannt hatte, ob der Herr seine Reise habe gelingen lassen oder nicht.

22 Und es geschah, als die Kamele alle getrunken hatten, da nahm er einen goldenen Ring, einen halben Schekel schwer, und zwei Armbänder für ihre Hände, zehn Schekel Gold schwer, …
29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban. Und Laban lief rasch zu dem Mann draußen beim Brunnen. 30 Als er nämlich den Ring und die Armbänder an den Händen seiner Schwester gesehen und die Worte seiner Schwester Rebekka gehört hatte, die sprach: So hat der Mann zu mir geredet!, da ging er zu dem Mann, und siehe, der stand bei den Kamelen am Brunnen….
46 Und sie nahm den Krug sogleich von ihrer Schulter und sprach: »Trinke, und ich will deine Kamele auch tränken!« So trank ich, und sie tränkte auch die Kamele. 47 Und ich fragte sie und sprach: »Wessen Tochter bist du?« Sie antwortete: »Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat.« Da legte ich einen Ring an ihre Nase und Armbänder an ihre Hände,

Wir haben es hier mit einer heiligen Frau aus der Vorzeit zu tun, die während der ganzen Geschichte tiefen Respekt vor ihrem zukünftigen Ehemann zeigt. Wenn du den ganzen Abschnitt ließt, wirst du sehen, dass sie eindeutig die Haltung vorlebt, zu der Petrus ermutigt. Und sie tut dies, während sie goldenen Schmuck trägt, den ihr Abraham durch seinen Diener gegeben hat. Der Abschnitt erwähnt den Schmuck dreimal, damit uns nicht entgeht, dass er als Symbol für Abrahams (und Isaaks) verschwenderische Liebe gegeben und getragen wird, nicht als Symbol für Rebekkas Stolz.

Schauen wir uns 1 Tim 2,8-10 an:

8 So will ich nun, daß die Männer an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben ohne Zorn und Zweifel.9 Ebenso [will ich] auch, daß sich die Frauen in ehrbarem Anstand mit Schamhaftigkeit und Zucht schmücken, nicht mit Haarflechten oder Gold oder Perlen oder aufwendiger Kleidung, 10 sondern durch gute Werke, wie es sich für Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen.

Paulus spricht hier über die Rollen von Männern und Frauen im größeren Kontext der Gott gegebenen Autorität-Strukturen. Ganz ähnlich wie Petrus sagt Paulus den Frauen, dass sie angemessene Kleidung tragen sollen und sich nicht so auf ihr Äußeres fixieren sollen, das es auf Kosten der guten Werke geht. Wir können mit Sicherheit die Schrift mit der Schrift auslegen und sagen, dass Paulus im Grunde das Gleiche sagt wie Petrus. Wollte Paulus wirklich eine bestimmte Art von Frisur verbieten? Das scheint unwahrscheinlich. Der antike Brauch des aufwendig geflochtenen Haares, oft mit Silber verflochten, war unglaublich zeitaufwendig. Paulus will damit sagen, dass eine christliche Frau gute Werke tun und nicht eine Stunde am Tag für ihr Haar aufwenden sollte. Und sie sollte ihr Geld nicht dafür ausgeben, sich mit Gold und Perlen zu schmücken, um die Nachbarn zu beeindrucken. Sie sollte sich auf gute Werke konzentrieren.

Diese Passagen lehren, dass das Innere wichtiger ist als das Äußere. Sie lehren nicht, dass Schmuck eine Sünde ist. Aber selbst wenn sie lehren würden, dass alle Dinge in den Versen verboten sind (einschließlich Kleidung, daher bin ich gegenüber dieser Interpretation einigermaßen skeptisch), verwenden sie nicht das Wort Schmuck, sondern erwähnen nur Gold und Perlen. Sie verwenden keine umfassendere Sprache, die auf ein Problem mit einer Stahlkette mit einem kleinen Holzkreuz oder einem WWJD-Silikonarmband oder einem 50-Dollar-Titanring oder einem Paar silberner Ohrringe schließen lässt. Man könnte diese Verse leicht verwenden, um zu sagen, dass Christen einfachen, preiswerten Schmuck zu ihrer einfachen, preiswerten Kleidung tragen sollten. Ach ja, und diese Verse beziehen sich nur auf Frauen, obwohl auch Männer damals verschiedene Arten von Schmuck trugen.

Denke ich, dass diese Passagen nichts bedeuten? Ignoriere ich sie einfach, weil sie andeuten, dass es Probleme mit Schmuck gibt? Nein. Sie fordern mich heraus, mich von der Welt zu trennen. Die Faustregel unserer Kultur für einen Verlobungsring lautet, dass ein Mann drei Monate seines Bruttoeinkommens dafür ausgeben sollte. In meinem Fall wussten meine Frau und ich, dass das eine Geldverschwendung gewesen wäre, also habe ich 1/25 des „empfohlenen“ Betrags ausgegeben und meiner Frau trotzdem einen Ring geschenkt, um ihr meine Liebe zu zeigen, wie in der Geschichte von Rebekka. Als Christ fordern diese Verse Männer und Frauen auf, sich auf den Innere Menschen und das Ewige zu konzentrieren. Aber wenn es sündhaft ist, seiner Frau einmal 500 bis 1.500 Dollar zu schenken, was ist dann mit dem Oldtimer oder der Waffensammlung des Mannes? Was ist mit einer bescheidenen 5.000-Dollar-Hochzeit? Ich behaupte, dass keines dieser Dinge notwendigerweise sündhaft ist, denn 1 Tim 6,17 lehrt, dass Gott uns „alles reichlich gegeben hat, damit wir es genießen„. Gott will nicht, dass wir immer nur Bohnen und Reis essen, damit wir jeden Cent an die Kirche spenden können. Er will, dass wir die Welt genießen, die er geschaffen hat, und dabei nicht vergessen, dass die kommende Welt viel wichtiger ist.

Die nächsten paar Verse sind ihre Verteidigung aus dem Alten Testament. Beachte, dass keiner dieser alttestamentlichen Verse ein Befehl ist, sondern eine Geschichte. Sie beschreiben Dinge, die geschehen sind. Sie fordern nicht zu einer Handlung auf. Sie sind nicht einmal alttestamentliche Gesetze. Es sind Geschichten über Schmuck, der mit etwas Schlechtem in Verbindung gebracht wurde – siehe den Artikel über das fragwürdige Prinzip der „Schuld durch Assoziation“ [Nur auf Englisch] für mehr über die Probleme mit dieser Logik. In der einen Geschichte war der Schmuck falsch, in der anderen lediglich unpassend für den Anlass. In der letzten Geschichte war der Schmuck überhaupt nicht falsch. Schauen wir uns das mal an.

1. Mose 35:4 Sie gaben Jakob alle fremden Götter, die sie in ihren Händen hielten, und alle Ohrringe, die sie an ihren Ohren trugen, und Jakob versteckte sie unter der Eiche bei Sichem.

In diesem Fall wissen wir, dass die Ohrringe mit dem Götzendienst zusammenhingen, den sie praktizierten. Zwei Verse vorher sagt Jakob: „Legt die fremden Götter ab, die bei euch sind, und werdet rein und wechselt eure Kleider„: Jakob fordert sie also nur auf, ihre „fremden Götter“ loszuwerden, er erwähnt nicht, dass sie ihren Schmuck loswerden sollen. Daraufhin entledigen sie sich ihrer Götzen und ihrer Ohrringe, eines bestimmten Stück Schmuck. Es ist naheliegend, dass die Ohrringe Teil ihrer heidnischen Anbetung waren oder heidnische Symbole trugen. Sie wussten, dass diese beiden Dinge miteinander verbunden waren, und wenn sie von dem einen hörten, dachten sie sofort an das andere. Wir wissen, dass seine Familie nicht ihren gesamten Schmuck loswurde, denn sein Sohn Juda hatte Armbänder und einen Siegelring, die in einer Geschichte nur drei Kapitel später in Genesis 38:18 eine Rolle spielen (der unglückliche Vorfall mit Tamar). Dieser Vers ist weder ein Gebot gegen Ohrringe noch eine Verbindung zwischen Ohrringen und Stolz. Er ist sicherlich kein biblischer Präzedenzfall dafür, allen Schmuck abzulegen.

Exo 33:4 Als das Volk diese harte Rede hörte, trauerte es, und niemand legte seinen Schmuck an.  33:5 Denn der Herr hatte zu Mose gesagt: Sag zu den Israeliten: Ihr seid ein halsstarriges Volk: Ich werde gleich in eure Mitte kommen und euch verzehren. Legt deshalb euren Schmuck ab, damit ich weiß, was ich mit euch tun soll.   33:6 Da legten die Israeliten am Berg Horeb ihren Schmuck ab.

Dieser Abschnitt legt nahe, dass das Ablegen von Schmuck ein Teil der Buße ist. Aus dem Zusammenhang gerissen ist diese Stelle jedoch völlig irreführend. Gott hat seinem Volk gerade gedroht, es zu vernichten, weil es das goldene Kalb gebaut hatte (für das es Schmuck benutzte, aber auch für den Bau der Stiftshütte auf Gottes Anweisung). Sie trauerten und legten ihren Schmuck als Zeichen der Buße ab. In der biblischen Tradition, Lumpen und Asche zu tragen, um Trauer zu zeigen, hätte Schmuck nicht zu dieser Kleidung gehört. Doch als die Trauer vorbei war, legten sie ihren Schmuck wieder an. Woher wissen wir das? Weil es in 2. Mose 35,22 heißt:
Und sie kamen, Männer und Frauen, so viel ihres Herzens willig waren, und brachten Armbänder, Ohrringe, Ringe und Tafeln, lauter goldenen Schmuck; und jeder, der opferte, brachte dem Herrn ein goldenes Opfer dar.
Zwei Kapitel später gab es eine freiwillige Gabe von Goldschmuck, um den Bau der Stiftshütte zu unterstützen. Sie brachten sogar so viele Armbänder, Ohrringe und Ringe mit, dass Mose sie schließlich aufforderte, damit aufzuhören. Es ging nicht um die Beschlagnahmung von „bösem Schmuck“, sondern um eine Gruppe von Menschen, die Gott nun mehr liebten als ihren Schmuck. Aber am Ende sagte Gott ihnen, sie sollten den Rest behalten (und tragen) – so viel brauchte er nicht.

Jesaja 3,16-24:
16 Und der Herr sprach: Weil die Töchter Zions stolz geworden sind und mit emporgerecktem Hals einhergehen und herausfordernde Blicke werfen; weil sie trippelnd einherstolzieren und mit ihren Fußspangen klirren, 17 deshalb wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions kahl machen, und der Herr wird ihre Scham entblößen. 18 An jenem Tag wird der Herr die Zierde der Fußspangen, der Stirnbänder und Halbmonde wegnehmen, 19 die Ohrgehänge, die Armspangen, die Schleier, 20 die Kopfbünde, die Schrittfesseln und die Gürtel, die Riechfläschchen und die Amulette, 21 die Fingerringe und die Nasenringe, 22 die Festkleider und die Mäntel, die Überwürfe und die Täschchen; 23 die Handspiegel und die Hemden, die Hüte und die Schleier. 24 Und es wird geschehen: statt des Wohlgeruchs gibt es Moder, statt des Gürtels einen Strick, statt der gekräuselten Haare eine Glatze, statt des Prunkgewandes einen Kittel aus Sacktuch, und ein Brandmal statt der Schönheit.

Hier geht es darum, dass Gott eine Generation von Frauen verurteilt, die stolz sind und falschen Göttern folgen. Er sagt, dass sie versucht haben, sich zu schöner zu machen, und er wird sie hässlich machen. Wir wissen, dass es hier gerade darum geht, denn er sagt, er werde ihnen eine Glatze geben will. Er wird ihnen auch „die Zierde“ ihres Schmucks wegnehmen. Vielleicht bedeutet das, dass er ihnen den Schmuck buchstäblich wegnehmen wird, oder er wird dem Schmuck die Fähigkeit nehmen, sie zu verschönern. Zusätzlich zum Schmuck wird er ihnen ihre Kleidung, ihren Wohlgeruch und ihr Haar nehmen und sie durch Lumpen, Gestank und Kahlheit ersetzen. Es kann doch nicht verkehrt sein, einen unfrisierten Kopf zu haben, oder Kleidung, oder einen angenehmen Geruch, oder Haare? Und doch werden sie alle in einem Atemzug mit den vielen Schmuckstücken genannt. Das liegt daran, dass diese Dinge keine Sünde sind, sondern lediglich die Schönheit einer Frau unterstreichen. Aber wenn die Frau auf ihre Schönheit vertraut und nicht auf Gott, und zudem, wenn sie Götzen anbetet, kann das alles weggenommen werden. Wenn diese Schriftstelle gegen Armbänder verwendet wird, muss sie auch gegen Festliche Kleider, Überwürfe, Haare, Tücher, Parfüm und Schönheit jeglicher Art verwendet werden.

Im Wesentlichen ist dies ein Artikel darüber, warum Stolz schlecht ist. Vieles von dem, was sie zu diesem Punkt sagen, ist richtig. Dann wird versucht, Stolz mit Schmuck in Verbindung zu bringen, aber es gibt keine glaubwürdigen Beweise dafür. Sie nehmen einfach an, dass es irgendwie damit zusammenhängt. Das, was einem biblischen Gebot gegen Schmuck in 66 Büchern göttlicher Offenbarung am nächsten kommt, sind diese zwei Verse, die, wenn sie als absolutes Gebot gegen Schmuck ausgelegt werden, auch ein Gebot gegen Kleidung wären. Und selbst dann verbieten ihre Passagen nur Gold und Perlen, und das auch nur für Frauen. Ich glaube nicht, dass sie [die Autoren des Holiness Buches] ihrer Beweislast auch nur annähernd gerecht geworden sind. Hätten sie stärkere Argumente – sie würden sie sicher verwenden.

Die Gründe für das Tragen von Schmuck

Ich persönlich glaube nicht, dass Christen dazu aufgefordert werden Schmuck zu tragen. Ich akzeptiere auch, dass jemand eine persönliche Überzeugung dagegen haben kann (obwohl man dann überprüfen sollten, ob die „persönliche Überzeugung“ doch nur Gruppenzwang ist). Ich glaube jedoch, dass die Heilige Schrift ein starkes positives Argument für Schmuck enthält. Nicht, dass wir ihn tragen müssen, sondern dass das Tragen von Schmuck eine gute Sache sein kann. Genauso wie wir nicht verpflichtet sind zu heiraten, aber die Bibel sagt, dass die Ehe eine gute Sache ist.

Obwohl es dem Kritiker obliegt, zu beweisen, dass Schmuck falsch ist, kann ich einige unabhängige Beweise dafür vorlegen, dass Schmuck in Ordnung ist. Ich erkenne an, dass ich die Beweislast für diesen Abschnitt trage, weil ich die Behauptung aufstelle, dass Schmuck gut ist. Doch selbst wenn du mit dem, was ich hier sage, nicht einverstanden bist und wenn du anerkennst, dass ich die biblischen Argumente gegen Schmuck erfolgreich entkräftet habe (Teil 1), dann würde diese Argumentation immer noch in den weiten Bereich der christlichen Freiheit fallen. Und diese Freiheit sollte mit Rücksicht auf andere christliche Prinzipien ausgeübt werden. Ich habe diese Argumente von allgemein zu den direktesten geordnet.

A. Die Bibel verbietet nie den Schmuck

Nach jüdischer Rechnung gibt es im Alten Bund 613 Gebote. Gott verbot so harmlose Dinge wie Schweinefleisch und das Vermischen von Wolle und Leinen, um sein Volk von der Welt zu trennen. Wenn Schmuck so untrennbar mit Götzendienst und Stolz verbunden ist, wie manche behaupten, warum hat Gott dann nicht ein einziges Gebot dagegen erlassen? Es gibt nicht einmal eine Warnung darüber, so wie das Buch Sprüche die Warnungen über den Wein ausspricht. Das Neue Testament schweigt ebenso, außer dass es ihn in dieselbe Kategorie wie Kleidung wirft (wie bereits erwähnt).

B. Die Bibel stellt Schmuck in vielen neutralen Kontexten dar

Mäntel oder „Umhänge“ tauchen in mehreren Geschichten auf. Manchmal werden sie in symbolischer Trauer zerrissen. Manchmal verstecken sich die Menschen darin oder nutzen sie, um ihr Gesicht zu verbergen. Manchmal werden sie in Metaphern verwendet: Psalm 109:29 „…bedecken sich mit ihrer eigenen Verwirrung, wie mit einem Mantel.“ Diese Mäntel sind an sich nicht moralisch gut. Sie sind funktional und in gewisser Weise dekorativ. Auf die gleiche Weise taucht Schmuck in vielen Geschichten auf. Schmuck wird verwendet, um das goldene Kalb herzustellen – was eindeutig eine schlechte Sache war. Beachte jedoch, dass das Problem nicht darin bestand, dass das Volk den Schmuck trug, sondern darin, dass sie ihn ablegten und ihn zu etwas einschmelzen ließen, das kein Schmuck war. Der Schmuck ist hier neutral. Er wird zerstört, um Böses zu tun. Derselbe Bestand an Schmuck wird auch für die Herstellung der Stiftshütte verwendet (siehe oben). Die Kinder Israels legen ihren Schmuck ab, wenn sie trauern oder Buße tun (siehe oben). Judas Siegelring und Armbänder bestätigen die Geschichte von Tamar (1.Mose 38). In all diesen Fällen ist der Schmuck neutral. Außerdem spricht der Apostel in Jakobus 2,2 das Problem an, dass die Gemeinde einem Mann, der einen goldenen Ring trägt, mehr Ehre erweist als einem Mann in ärmlicher Kleidung. In der römischen Kultur war ein goldener Ring nicht nur ein Schmuckstück, sondern auch ein Zeichen von Autorität, das nur bestimmte Personen tragen durften. Offensichtlich war dieser Gemeinde nicht beigebracht worden, dass Goldringe falsch sind, sonst wären sie versucht gewesen, den Mann mit dem Goldring zu missachten, anstatt ihn zu ehren. Jakobus tadelt sie dafür, dass sie eine reiche Person mehr geehrt haben als eine arme, aber er sagt nichts, was darauf hindeutet, dass das Tragen des Goldrings durch diesen Mann falsch war. Der Schmuck und die Person, die ihn trägt, werden nicht als schlecht dargestellt, nur die Haltung der Gemeinde war schlecht.

C. Die Bibel vergleicht moralisch gute Dinge mit Schmuckstücken

Zusätzlich zu den unzähligen guten Dingen, die mit Gold, Edelsteinen und so weiter verglichen werden, vergleicht die Bibel ausdrücklich moralisch gute Dinge mit Schmuckstücken.

Sprüche 1:8 „Mein Sohn, höre auf die Lehre deines Vaters und verlasse nicht das Gesetz deiner Mutter: Denn sie sollen ein Schmuck für dein Haupt sein und eine Kette um deinen Hals.“

Sprüche 25:12 „Wie ein goldener Ohrring und ein goldener Schmuck, so ist ein weiser Zurechtweiser auf ein gehorsames Ohr.“

Jesaja 61:10 „Ich will mich des Herrn freuen, meine Seele soll fröhlich sein in meinem Gott; denn er hat mich mit Kleidern des Heils bekleidet und mich mit dem Gewand der Gerechtigkeit bedeckt, wie ein Bräutigam sich mit Schmuck schmückt und wie eine Braut sich mit ihrem Schmuck schmückt.

In diesem Abschnitt wird der Schmuck von Männern und Frauen mit „Heil“ und „Gerechtigkeit“ verglichen. Erweitert man die Definition von Schmuck auf die Juwelen selbst, sind die biblischen Beispiele noch zahlreicher. Sie erinnern sich vielleicht, dass eine tugendhafte Frau mit Rubinen verglichen wird. Obwohl die Bibel manchmal neutrale Metaphern verwendet: „Das Himmelreich ist wie ein Senfkorn“. Die Bibel hält sich davon fern, von Natur aus schlechte Dinge mit Gottes Dingen zu vergleichen. Sie sagt nie: „Der Herr hat mir ein Götze des Heils und ein Götzenbild der Heiligkeit gegeben.“

D. Die Bibel zeigt gottesfürchtige Menschen, die Schmuck benutzen und annehmen

Die Bibel ist voll von Geschichten über gottesfürchtige Menschen, die Schmuck tragen. Rebekka trug, wie bereits erwähnt, Schmuck. In Jeremia 2:32 heißt es:
Kann eine Jungfrau ihren Schmuck vergessen oder eine Braut ihr Kleid? und doch hat mich mein Volk vergessen, Tage ohne Zahl.
Das hebräische Wort für „Schmuck“ ist genau das gleiche, das in der Exodus-Stelle verwendet wird, wo die Israeliten vorübergehend ihren Schmuck ablegen. Jeremia stellt den Schmuck einer jungen Frau in die gleiche Kategorie wie die Hochzeitskleidung einer Braut. Jeremia will damit sagen, das er es sich nicht vorstellen kann, eine Braut ohne ihrem Hochzeitskleides zu sehen, und genauso erwartet er auch nicht, eine junge Frau ohne Schmuck zu sehen.
In Esther 8,2 gab der König Mordechai seinen Siegelring. Josef trug nicht nur einen Ring, sondern auch eine „goldene Kette“.
Mose 41:42 „Und der Pharao nahm seinen Ring von seiner Hand und steckte ihn Josef an die Hand und kleidete ihn in ein Gewand aus feinem Leinen und legte ihm eine goldene Kette um den Hals„.
Die Bibel geht jedoch sorgfältig auf die Probleme ein, die Praktiken wie die Polygamie verursacht haben. Die Bibel gibt sich in keiner der oben genannten Geschichten Mühe zu zeigen, dass der Schmuck zu Problemen geführt hat.

E. Die Bibel stellt Schmuck als einen angemessenen Teil der körperlichen Schönheit dar

Das Hohelied Salomos ist voll von Metaphern, die die Eigenschaften der Liebenden mit der Schönheit von Gold, Juwelen, Silber und Schmuck vergleichen.
Hohelied 5:14 „14 Seine Finger sind wie goldene Stäbchen, mit Tarsisstein besetzt;.“

Der Liebende rühmt auch den Schmuck, den seine Geliebte tatsächlich trägt.

Hohelied 1:10-11 „10 Deine Wangen sind lieblich in den Kettchen, dein Hals in den Perlenschnüren!
11 Wir wollen dir goldene Kettchen machen mit silbernen Punkten!
.“

Hohelied 4:9 „9 Du hast mir das Herz geraubt, meine Schwester, [meine] Braut; mit einem einzigen deiner Blicke hast du mir das Herz geraubt, mit einem einzigen Kettchen von deinem Halsschmuck!.

Auch das Buch Sprüche vergleicht die körperliche Schönheit [einer Frau] mit dem eines goldenen Ringes: „Ein goldener Ring in dem Rüssel einer Sau – so ist eine schöne Frau ohne Sittsamkeit. (Sprüche 11:22)“ Der Mangel an Besonnenheit oder Sittsamkeit wird mit dem Schwein verglichen, der Ring aber mit ihrer Schönheit.

F. Gott umhüllt gottesfürchtige Menschen mit Schmuck (metaphorisch und wörtlich)

In Exodus 3:22 befiehlt Gott seinem Volk, von den Ägyptern Gold, Juwelen und andere Dinge zu erbitten, die sie dann tragen sollten (trotz der Assoziation mit der heidnischen ägyptischen Kultur).

22 sondern die Frau eines jeden [von euch] soll von ihrer Nachbarin und Hausgenossin silberne und goldene Geräte und Kleider fordern; die sollt ihr euren Söhnen und Töchtern geben und Ägypten berauben.“

Wenn Gott in Jesaja von der Erlösung seines Volkes spricht, dann spricht er davon, dass sie so reichlich gesegnet werden, dass ihre Kinder sie wie Schmuckstücke schmücken.

Jesaja 49:18 „18 Erhebe deine Augen ringsumher und sieh: alle diese versammeln sich, sie kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht der Herr, du wirst sie alle wie einen Schmuck anlegen und wirst sie als Gürtel umbinden, wie eine Braut es tut.

Auf dramatische Weise sagt Gott, wie zärtlich er sich um Israel in seiner Jugend gekümmert hat:

Hesekiel 16:11-13 “ 11 Ich zierte dich mit köstlichem Schmuck; ich legte dir Spangen an die Arme und eine Kette um deinen Hals; 12 ich legte einen Ring an deine Nase und Ringe an deine Ohren und setzte dir eine Ehrenkrone auf das Haupt. 13 So warst du geschmückt mit Gold und Silber, und dein Kleid war aus weißem Leinen, aus Seide und Buntwirkerei. Du hast Weißbrot und Honig und Öl gegessen; und du wurdest überaus schön und brachtest es bis zur Königswürde.

Dieser Gedanke findet sich auch in Offenbarung 21,2 wieder, wo Johannes die himmlische Stadt herabkommen sieht „wie eine geschmückte Braut für ihren Mann“.

G. Jesus bezog sich immer nur positiv auf Schmuck

Jesus hat mindestens dreimal auf Schmuck oder Juwelen hingewiesen. In Matthäus 7,8 sagt er uns, wir sollen unsere Perlen nicht vor die Säue werfen. Das deutet darauf hin, dass Jesus dachte, dass der Besitz von Perlen etwas war mit dem einige seiner Zuhörer etwas anfangen könnten. Es wäre seltsam, wenn er das sagen würde, wenn er Perlenbesitz für etwas Schlechtes halten würde. Und warum sollte ein Mensch Perlen besitzen, wenn nicht, um sie zu tragen?
Jesus erzählte auch die Geschichte vom verlorenen Sohn, in der der gütige Vater seinem reuigen Sohn einen Ring schenkte.

Lukas 15:22 „22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt das beste Festgewand her und zieht es ihm an, und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an die Füße;

Ich habe gehört, dass es sich um einen „funktionalen“ Siegelring handelte, nicht um einen bloßen Zierring. Der Text legt dies jedoch nicht nahe. Der Vater sagte nicht, er solle „meinen Ring“ an seine Hand stecken, er sagte, er solle „einen Ring“ an seine Hand stecken – was bedeutet, dass jeder schön aussehende Ring ausreichen würde.
In dem Gleichnis von der verlorenen Münze in Lukas 15,8 verweist Jesus auf ein silbernes Schmuckstück, das Frauen trugen. Sie banden sich ihre Hochzeitsmitgift um die Stirn, wie im Bild unten dargestellt. Er vergleicht die Bemühungen Gottes, eine verlorene Seele wiederzufinden, mit der Art und Weise, wie eine Frau eine einzelne fehlende Münze suchen würde. Wenn dies nicht die einzige Ausnahme ist, hat Jesus nie sündige Gegenstände mit Gottes Reich verglichen.

In den seltenen Fällen, in denen er eine sündige Person mit Gott verglich (der ungerechte Richter), betonte er nicht die Sündhaftigkeit des Richters, sondern vielmehr dessen Bereitschaft, einem hartnäckigen Menschen zuzuhören. Auch hier vergleicht er nicht etwas Göttliches mit etwas Sündigem, sondern etwas Göttliches mit einem gerechten Charakterzug, den auch ein Sünder hat.

Schlussfolgerung

Fassen wir noch einmal zusammen.

  • Schmuck ist nicht verboten und wird manchmal auf neutrale Weise dargestellt.
  • Schmuck wird manchmal mit moralisch einwandfreien Dingen verglichen, sowohl im Alten Testament als auch in den Gleichnissen von Jesus.
  • Vorbildliche Personen in der Heiligen Schrift haben Schmuck getragen, und die Bibel berichtet nie von den negativen Auswirkungen dieses Verhaltens.
  • In der Bibel wird Schmuck als normaler Bestandteil eines guten Aussehens dargestellt.
  • Die Bibel berichtet, dass Gott Schmuck als Zeichen seiner Gunst und seines Segens einsetzt.
  • Jesus sprach vor einem Publikum, das Schmuck trug, über Schmuck und bezog sich nur positiv darauf.

Was können wir dann über Schmuck sagen? Ist er ein hohes moralisches Gut? Nein. Aber Tatsache ist, dass viele Menschen, vor allem Frauen, auf ihr Aussehen achten. Wenn man Frauen aus der Holiness Bewegung den Schmuck wegnimmt, hält sie das nicht davon ab, ihr langes Haar zeitaufwändig zu kämmen, ihre Hautpflege zu betreiben, ihre Zähne zu bleichen oder durch Zahnspangen zu korrigieren oder Kleidung und Schuhe zu kaufen, die sie eigentlich nicht brauchen. Gläubige aus der Holiness Bewegung geben immer noch viel Zeit und Geld für ihr Aussehen aus. Und die Bibel sagt nicht, dass irgendetwas davon eine Sünde ist, sie sagt nur, dass man guten Werken Vorrang vor gutem Aussehen geben soll.

Schmuck kann also mehrere Dinge bedeuten. Er kann einfach ein Accessoire zu einem Outfit sein, wie eine Krawatte oder ein Haarreif. Er kann verschenkt werden, um die Liebe zu einem anderen Menschen auszudrücken, genau wie wenn man einen Urlaub oder eines neuen Autos verschenkt. Es kann ein äußeres Symbol unseres Glaubens sein, wie ein Kreuzanhänger oder ein Reinheitsring [beliebt in der Purity-Kultur in der USA] (das ist in gewisser Weise nichts anderes als ein „Jesus rettet“-Hemd oder ein Hut mit der amerikanischen Flagge). Weder ein schickes Outfit, noch verschwenderische Liebe, noch Ausdrucksformen des Glaubens werden in der Heiligen Schrift verurteilt. Wenn du keinen Schmuck tragen willst, ist das in Ordnung. Aber wenn du Schmuck verurteilen willst, dann stehst du nicht auf dem Boden der Bibel, sondern in der Luft. Denn eine solche Position ist nicht im Wort Gottes begründet.

Nathan Mayo

2 Gedanken zu „#BHT2 Schmuck auf dem Prüfstand“

    1. Hallo Arthur,
      Danke dir für die Rückmeldung. Das ist nur eine Übersetzung von dem Artikel von Nathan Mayo.
      Ich plane einen ähnlichen Beitrag in nächster Zeit zu veröffentlichen. Der wird sich mehr auf das geschehen in den Russlanddeutschen Gemeinden beziehen.

Schreibe einen Kommentar zu Arthur Braun Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner