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#10.9 Darf eine Gemeinde Regeln erstellen? – Eine Zusammenfassung

Ich freue mich, dass du hier gelandet bist. Wir befinden uns im letzten Beitrag zu den Gemeinderegeln. Falls du die vorherigen Beiträge nachlesen möchtest, sind sie hier aufgelistet:

Dieser Beitrag baut auf den vorherigen auf. Daher werden in diesem Beitrag viele Dinge nicht noch einmal erklärt oder definiert.

Ich werde versuchen alle vorherige Überlegungen in einigen Sätzen zusammenzufassen

#1 Definition des Begriffes Gemeinderegel:

Die Gemeinderegeln sind ein Dokument oder eine mündliche Ordnung, die:

  • Gemeindeinterne Angelegenheiten festlegen.
  • Die Bedigungen für die Aufnahme in die Gemeinde festlegen.
  • Die Pflichten und Rechte der Gemeindeglieder regeln.
  • Eine Auflistung von Untugenden enthält, die in der Gemeinde nicht geduldet werden.
  • Manchmal auch nur mündlich kommuniziert und gelehrt werden.
  • Verbindlich für die Mitglieder zu halten sind.

#2 Die Begründung für die Gemeinderegeln kommen aus folgenden Überlegungen:

  1. Mt 16,19 und Mt 18,18 sprechen von „Lösen“ und „Binden“.
    • Das sind aramäische Fachbegriffe für „verbieten“ und „erlauben“
    • Diese Befugnis erhält Petrus und darauf die christliche Gemeinschaft
  2. In Hebr 13,17 wird gefordert sich den Ältesten zu unterordnen, auch wenn sie Verordnungen erlassen, die nicht so in der Bibel zu finden sind
  3. Römer 14 gilt nicht für Verordnungen der Gemeindebeschlüsse
  4. Älteste dürfen wie Titus und Timotheus Verordnen und Gebieten

#3 Die Antwort darauf ist folgende:

  1. Matthäus 16,19 und Matthäus 18,18 sprechen von der Autorität, die entweder:
    • Nur den Aposteln zugestanden wurde und mit ihrem Tod endete, oder
    • Die Gemeinde heute im Kontext der Gemeindezucht erhalten habe.
  2. Hebräer 13,17 gibt den Ältesten nur soweit Autorität, wie sie sich an die Schrift halten. Sie können nicht über die Schrift hinausgehen und Forderungen stellen, die dort nicht zu finden sind. Eine solche Autorität haben sie nicht.
  3. Römer 14 ist das Paradebeispiel für den Umgang mit Gewissensfragen. Dazu sind insbesondere die Beiträge 10.3 und 10.4 empfehlenswert.
  4. Titus und Timotheus haben nur das verordnet, was Paulus als Apostel ihnen befohlen hat, und nicht darüber hinaus.

Zusammenfassend möchte ich behaupten, dass eine Gemeinde nicht die Autorität von Gott erhalten hat, verpflichtende Regeln für die Gemeindeglieder aufzustellen, die den geistlichen Zustand anhand des Befolgens oder Nichtbefolgens dieser Regeln anzeigen.

Der richtige Umgang mit strittigen Fragen ist nur auf Basis von Römer 14 möglich.

Und wenn man nun in so einer Gemeinde ist und das anspricht und von der Leitung keine Bereitschaft sieht darüber zu reden und das anzugehen. So hat man nur 2 Optionen:

  1. Man fügt sich den Regeln und Rebelliert nicht.
  2. Man verlässt die Gemeinde und sucht sich eine Gemeinde wo man geistlich wachsen kann.

Rebellion in der Gemeinde ist keine Option oder Lösung.

Eine Gemeinde kann sich nur ändern, wenn die Leitung auch dazu bereit ist.

Alleine gegen die Leitung aufzustehen und eine Spaltung zu verursachen, wird nur noch mehr Verbitterung und Leid bringen.

Wir kämpfen in der Gemeinde nicht gegeneinander, sondern miteinander. Daher ist es mein großer Wunsch, dass sowohl die Mitglieder, die eine Veränderung wünschen, als auch die Leitung, die es möglicherweise anders sieht, sich nicht gegenseitig verurteilen oder verachten. Stattdessen sollten wir gemeinsam gegen echte Probleme ankämpfen. Und davon gibt es heute in Deutschland eine Unmenge.

Diese Streitigkeiten werden niemals enden, wenn man sie am Leben erhalten möchte.

Deshalb wünsche ich mir, dass jeder Leser dieser Beiträge keine Rebellion anstiftet, sondern, wenn möglich, in einem offenen und ehrlichen Gespräch mit den Ältesten darüber reden kann.

Ich wünsche mir sehr, dass die russlanddeutschen Gemeinden in Deutschland aufblühen. Mögen diese Gemeinden erweckt werden und zu einer Erweckung beitragen.

Eine Erweckung bringt jedoch immer Veränderung mit sich. Wenn man sich nach einer Erweckung sehnt, geschieht das aus der Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation. Eine Veränderung muss also eintreten, denn sonst wäre die gegenwärtige Lage ja völlig in Ordnung.

Veränderungen werden oft nicht gerne gesehen, aber sie sind notwendig. Auch bei unseren Gemeinden. Und in unseren Herzen.


Falls du Fragen hast, oder überhaupt nicht zufrieden bist mit meinen Beiträgen, darfst du mir gerne schreiben oder mich besuchen kommen. Die Adresse findest du im Impressum. Einen Kaffee und etwas zum Knabbern wirst du sicher erhalten.

Gottes Segen und liebe Grüße
Simon

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